In den ersten Tagen des Jahres 1953 animierte Kommandant Josef Lenz von der Freiwilligen Feuerwehr einige schon auswärts musizierende Feuerwehrleute zur Gründung eines Pfeifer und Trommler-Corps, einem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Ispringen, der das Feuerwehrgeschehen musikalisch umrahmen sollte. Im März 1953 war es nach einer Sonntagsübung der Freiwilligen Feuerwehr so weit. Im Gasthaus zum „Engel" kam es spontan zur Gründung. Die bereits in Ersingen tätigen Spielleute gaben dabei ihr Debüt ab. Die ersten Spielleute und Gründer hießen Werner Fischer, Bruno Mössner, Otto Deeg, Hans Neubauer, Rudolph Köhler, Berthold Armbruster, Gerhard Wüst und Initiator Fritz Müller. Bald kamen neue Spielleute hinzu, insbesondere stellten sich Musiker der älteren Generation mit Spielerfahrung ein und sorgten für eine Aufwärtsentwicklung. Die Instrumente erhielten die Spielleute von der Feuerwehr. Mit den Uniformen haperte es lange, erst wurde in Zivil, dann mit weißem Hemd und Dienstmütze und später in zünftiger Uniform gespielt. Dann sprang auch die Gemeinde mit einem Zuschuß für Instrumente in die Bresche.

Der Spielmannszug Ispringen in den 50er Jahren: Otto Deeg, Reinhold Zink,
Gerhard Wüst, Gerhard Reiling, Tambourmajor Fritz Müller, Kurt Buschina,
Werner Fischer, Heinz Mußgnug und Rudolf Köhler (von links) sowie Wolfgang
Muser und der heutige Ehrentambourmajor Bernhard Benz (vorne, von links).

Bald machte der  Spielmannszug der Freiwillige Feuerwehr  Ispringen unter Tambourmajor Fritz Müller von sich reden und schaffte den Durchbruch 1960 bei der großen 50-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr  Ispringen mit dem erstmals gespielten Großen Zapfenstreich, der seither das Steckenpferd, Gütezeichen und Aushängeschild des Ispringer  Spielmannszuges geblieben ist.
In den 60er-Jahren büßte man durch Wehrpflicht und durch Wegzug einige Spielleute ein; es wurde aber die Werbe-„Trommel" gerührt und die Jugend für das klingende Spiel gewonnen. Und schon stellten sich auch die ersten beiden Mädchen ein. Der Skepsis des Kommandanten begegnete man mit Standhaftigkeit und mit der Emanzipation der Frau auf allen Gebieten, so daß auch weitere Mädchen dem  Spielmannszug beitraten und diese nun nicht mehr wegzudenken sind. Insbesondere nicht nach der erneuten Spielleutemisere in den 70er-Jahren.
Der musikalische Leiter und Schriftführer Bernhard Benz wandte sich erstmals auch an Schule und Schuljugend, bildete Spielleute schon von der Schulbank aus heran und machte sich um den  Spielmannszug verdient. Die angebrochenen besseren Zeiten des  Spielmannszuges  Ispringen schlugen sich auch in Geselligkeit nieder, es gab Feiern, Bastelabende und sie sind im Feuerwehrgerätehaus wie zu Hause, es mangelt nicht an jugendpflegerischer Tätigkeit und Engagement.
Auch im Verband waren Fritz Müller als Vorsitzender und Werner Fischer als Schriftführer lange Zeit die tragenden Säulen, mußten später, da beide ohne motorisierten Untersatz, ihre Ämter zur Verfügung stellen. Der  Spielmannszug wurde auch stets seiner Pflichtfortbildung auf Kreisebene gerecht. Im Ort engagiert sich der  Spielmannszug vielfältig, beim Maiwecken, Lichterfest, Volkstrauertag, Ehrungen, Jubiläen Ständchen und Beerdigungen, Vereinsveranstaltungen und Schulfesten. Beim 25-jährigen Jubiläum des Spielmannszuges im Jahr 1978 übergab Fritz Müller den Tambourstab an Bernhard Benz. Fritz Müller wurde zum Ehrentambourmajor ernannt. Unmittelbar nach dem Jubiläum konnten zahlreiche junge Trommler und Pfeifer beim Spielmannszug begrüßt werden, die bereits bei der Weihnachtsfeier der Feuerwehr 1978 ihren Debütauftritt hatten.

Spielmannszug Ispringen 1981

Oft trat der  Spielmannszug in der „Russentracht" auf, wohl abgeleitet von dem Spitznamen der Ispringer, den „Kleinrussen". Eine Laienspielgruppe wurde zudem gegründet, die mehrmals bei den Weihnachtsfeiern der Feuerwehr spielte. Weitere Höhepunkte: 1983 Internationales Musikfestival in Antwerpen, 1988 Wertungsspielen in Gingen an der Brenz, 1991 Sport und Musikfestival in Pineda de Mar in Spanien. Seit November 1997 kooperierten die Ispringer Musikanten mit dem  Spielmannszug Kieselbronn, der jedoch Ende 2001 schließen musste. 1995 übernahm Valentin Schäfer die Leitung des Spielmannszuges, Bernhard Benz wurde Ehrentambourmajor. Nach Valentin Schäfer, der den Zug bis 1998 führte, liegen heute die Geschicke des  Spielmannszuges in den Händen von Michael Kautz.

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